Airbrush für Anfänger - Tipps und Tricks für Einsteiger

Airbrush für Anfänger

Wenn du jetzt die wichtigsten Utensilien hast, dann kannst du eigentlich direkt loslegen.

Damit es aber nicht zu Missverständnissen oder Fehlern kommt, gehen wir den ganzen Prozess Schritt für Schritt durch.

Fangen wir mit dem Arbeitsplatz bzw. der Einsatzfläche an. Am wichtigsten ist natürlich der Schutz der Umgebung, damit die Farbe auch wirklich nur dort aufgetragen wird, wo sie letztendlich hin soll.

 

  • Zuerst deckst du den Bereich um die Arbeitsfläche mit Zeitungspapier oder Folie ab. Alternativ kannst du auch einfach eine große Folie als Unterlage nehmen.

  • Als Nächstes bereitest du deine benötigten Farben vor. Nehme dazu die Acrylfarben und fülle sie in einen Behälter. In den Behälter gibst du jetzt den Farbverdünner mit einer Pipette. Gib am Anfang nicht zu viel Verdünner dazu, damit die Farbe nicht zu flüssig wird. Als Faustregel kannst du die Konsistenz von Milch nehmen. Wenn die Farbe wie Milch fließt, dann sollte die Farbe für den allgemeinen Einsatz bereit sein.

  • Jetzt nimmst du die Airbrush Pistole und verbindest diese mit dem Kompressor, indem du an beide Geräte den Schlauch anschließt. Stecke den Kompressor in die Steckdose und stelle den Druck so ein, wie er benötigt wird.
    Der Druck ist für viele Faktoren entscheidend:
     

    • Die verwendete Farbe und deren Konsistenz

    • Von den Airbrush Pistolen Eigenschaften (Siehe Produkt-Anleitung)

    • Von der Düsengröße (Siehe Produkt-Anleitung)

    • Von der Partikelgröße der Farbeffekt
       

  • Für den nächsten Schritt müssen wir etwas ausholen, daher lese dir die folgenden Punkte sehr genau durch, damit hier keine Fehler passieren.

  • Vor dem Farbeinsatz empfehlen wir dir eine Testsprühung mit normalem Leitungswasser und einem Tuch. Lege dafür das Tuch auf die Arbeitsfläche und fülle etwas Wasser in den Farbbecher der Airbrush Pistole.

  • Schalte zuerst den Kompressor ein und betätige dann den Hebel für die Farbsprühung. Bei einer Double-Action Airbrush Pistole musst du die Reihenfolge genau beachten.
    Nachdem der Kompressor eingeschaltet wurde, muss zuerst die Luftzufuhr an der Pistole betätigt werden und danach die Farbzufuhr. Wenn du die Arbeiten pausierst, machst du die ganze Reihenfolge rückwärts. Wenn du das nicht tust, dann kann es zu unschönen Spritzern kommen.

  • Besprühe das Tuch mit dem Wasser und schau dir das Sprühbild an. Wenn es fleckig wirkt, dann ist der Druck zu hoch und wenn die Farbe zu dick ist, dann ist der Druck zu niedrig.

  • Wenn du mit dem Sprühbild zufrieden bist, kannst du das Wasser wieder aus der Pistole entfernen und deine Farbe einfüllen. Wir empfehlen bei der Farbe am Anfang nicht zu viel einzufüllen, damit die Farbe nicht austrocknet oder ausläuft.

  • Bevor du dich an dein erstes Kunstwerk wagst, solltest du auf vergleichbaren Oberflächen Sprühtests durchführen, indem du die Entfernung zwischen der Arbeitsfläche und der Pistole veränderst. Ebenso solltest du schnelle und langsame Bewegungen testen, damit du ein Gefühl für die Handhabung bekommst. Du kannst auch mit der Luftzufuhr des Kompressors testen, wie viel Druck benötigt wird. Grundsätzlich gilt es hier eigene Erfahrungen zu machen, damit man ein besseres Gefühl dafür bekommt.

 

Die richtige Sprühtechnik

Mit etwas Übung bekommst du zu Beginn viele Aktionen hin, aber es gibt ein paar Techniken, welche du zuerst beherrschen solltest. Alles Weitere baut dann wiederum auf diesen Fertigkeiten auf.

 

Eine Fläche gleichmäßig besprühen

Wenn du eine Fläche möglichst gleichmäßig besprühen möchtest, dann ist die oberste Devise, „Nicht einfach von links nach rechts sprühen.“, denn dann wird die Farbe ungleichmäßig aufgetragen. Daher ist es besser, die Farbe mit einer gleichmäßigen und schwingenden Bewegung auftragen. Wenn du dann noch eine schlangenartige Bewegung der Pendelbewegung hinzufügst, dann wird die Fläche gleichmäßig und deckend.

 

Eine gleichmäßige Linie sprühen

Damit du eine gleichmäßige Linie sprühen kannst, braucht es etwas Fingerspitzengefühl, eine ruhige Hand und eine gleichbleibende Bewegung. Auch hier musst du grundsätzlich den Kompressordruck und die Farbkonsistenz berücksichtigen, weil die Farbe ansonsten verläuft und so unschöne Flecken oder Verwischungen entstehen. Je nach Single- oder Double-Action Pistole ist dies auch noch einmal verschieden.

ACHTUNG: Wenn du bei deiner Airbrush Pistole die Nadelschutzkappe entfernen kannst, ist es möglich, damit auch sehr dünne Linien sprühen, aber wenn ihr da nicht aufpasst und die Nadel sich verbiegt, dann muss diese ausgetauscht werden.

 

Licht, Schatten und Reflexionen

Es gibt diesen schönen Spruch, „Wo Licht ist, ist auch Schatten.“ und daher haben realistisch wirkende Bilder auch die entsprechenden Effekte. Daher gibt es gewisse Farbkombinationen und Techniken, mit denen du die Effekte entsprechend darstellst.
Zum Beispiel kannst du mit einer weißlichen Farbe recht gut eine Reflexion auf Glas darstellen und mit dunklen Farben wird wiederum ein Schatten dargestellt. Je heller die Farbe, desto dezenter ist der Schatten. Wenn du mit einem Radiergummi einzelne Farbpartien wieder wegradierst, entsteht wiederum ein Lichteffekt.

 

Folien, Formen und andere Vorlagen

Zu guter Letzt kommen wir noch einmal auf die Schablonen und die Maskier-Folie zu sprechen. Schablonen kannst du entweder kaufen oder selbst herstellen, indem du dir einen stabilen und kompakten Karton nimmst, welchen du dann mit einem Cuttermesser ausschneidest. Mit einem Bleistift kannst du die gewünschte Form vorzeichnen oder eine Vorlage ausdrucken. Die Vorlage fixierst du dann mit einer Maskier-Folie auf dem Karton und schneidest dann entsprechend der Vorlage die Schablone zurecht.

Nachdem die Schablone fertig ist, befestigst du diese auf der Oberfläche und besprüht sie entsprechend. Achte beim Sprühen auf die Farbe, damit diese nicht unterhalb der Schablone verläuft.